Ein Fest mitten im Alltag

Dekanatsfrauentag widmet sich in Eichelsachsen und Wingershausen dem Thema Wein

9. September 2024

Was für ein besonderer Tag mitten im Alltag, was für ein Fest in dieser wunderschönen Kirche“, freute sich Dekanin Birgit Hamrich und sprach damit den mehr als hundert Frauen aus dem Herzen, die aus nahezu allen Winkeln des Evangelischen Dekanats Büdinger Land zum Dekanatsfrauentag in das Kirchspiel Wingershausen - Eichelsachsen - Eschenrod gekommen waren, der mit einem Gottesdienst in Eichelsachsen seinen Abschluss fand.

 

Die Abendsonne schickte ihre Strahlen durch die Kirchenfenster und setzte die farbenfrohe spätsommerliche Blütenpracht auf dem Altar in Szene, davor Krüge und Amphoren, die Bezug nahmen zum Thema der Veranstaltung: Wein. Mit einem Zitat aus Psalm 104 war dieser Frauentag überschrieben: „Der Wein erfreue des Menschen Herz“. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand eine bekannte Wundererzählung aus der Bibel, die Hochzeit zu Kana aus dem Johannesevangelium: Jesus verwandelt Wasser in Wein.

 

Historische Themen bilden den Kern des Dekanatsfrauentages, der ein kleiner Höhepunkt im Jahreskalender des Dekanats ist. In diesem Jahr waren die Frauen eingeladen zu einer Weinbergwanderung, die vom Treffpunkt in Eichelsachsen in den Nachbarort Wingershausen führte, wo schon im Mittelalter Wein angebaut wurde und wo der Verein Weinbergfreunde seit mehr als zehn Jahren an diese Tradition anknüpft. Mit Erfolg, wovon sich die große Gruppe interessierter Frauen überzeugen konnte.

 

Zu Fuß (wahlweise mit dem Auto) ging es danach übers Feld zurück in das Gemeindehaus nach Eichelsachsen, wo bereits eine üppige Kaffeetafel, die auch Herzhaftes bereithielt, auf die Frauen wartete.

 

Es sind die Begegnungen, die Gespräche in vertrauter Runde, die neben dem Rahmenprogramm im Mittelpunkt des Frauentages stehen. Den Austausch und das Miteinander zu fördern, ist ein wichtiges Anliegen der Veranstalterinnen, betont Beate Harbich-Schönert, Vorsitzende des Dekanatsfrauenausschusses, die mit ihrem Team alljährlich für die Organisation verantwortlich zeichnet und der die Ideen für ebenso informative wie lustvolle Veranstaltungen in der Region nicht auszugehen scheinen.

 

Viele Frauen bringen ihre Talente in die Gestaltung ein, sei es für den Tischschmuck auf der Kaffeetafel, für die Blumenarrangements in der Kirche oder beim Anspiel im Gottesdienst, das in oberhessischer Direktheit zum Thema hinführte: Wenn man mehr Leute einlade, „wej de Geldbeudel schickt“, reiche eben der Wein nicht, mokierten drei resolute Frauen, die den Wein aus Wingershausen, den die Gäste später als kleines Geschenk erhalten sollten, in Körben in die Kirche schafften.

 

Wein, sagte Dekanin Birgit Hamrich in ihrer Predigt, komme in der Bibel immer wieder vor, und zwar „Wein vom Feinsten. Wenn Jesus austeilt und seine Gnade verströmt in Form von Wein, dann ist das der beste Wein“.  Die Hochzeit von Kana, die Verwandlung von Wasser in Wein durch Jesus, sei das erste im Johannesevangelium überlieferte Wunder: „Jesus rettet die Party. Er rettet ein Fest des Lebens und der Liebe“, so Hamrich. „Jesus macht Wasser zu Wein und der Alltag wird zu etwas Besonderem.“

 

Mitwirkende des Gottesdienstes waren neben den bereits Genannten Marion Appel, Elisabeth Engler-Starck, Erika Koch, Anna Pfeffer, Karin Schröder, Brunhilde Weber, Bärbel Wilhelm und Karin Zinnel sowie Organist Karl Merz und Teile eines von ihm geleiteten Projektchors. (jub)