4. November 2024
Das Foto zeigt (v.l.) Pröpstin Dr. Anke Spory, Pfarrerin Christa Schubert-Jung, Prädikant Colin McLemore, Prädikantin Ute Arendt-Söhngen, Lektor Karly Schneider, Prädikant Peter Berthold, Pfarrer Helmuth Korth, Prädikantin Meike Preußer, Prädikant Michael Stock, Pfarrerin Cornelia Hankel, Prädikant Norman Starck, Prädikantin Silke Möser, Pfarrer Michael Neugber und Pfarrerin Ulrike Mey. Fotos: Seipel/Dekanat Büdinger Land
In einem feierlichen Gottesdienst in der Düdelsheimer Kirche hat Pröpstin Dr. Anke Spory am Sonntagnachmittag drei Prädikantinnen und zwei Prädikanten sowie einen Lektor in den Verkündigungsdienst berufen. Als Ehrenamtliche dürfen sie nun Gottesdienste halten – Prädikanten auf der Grundlage selbst formulierter Gebete und Predigten, Lektoren verfassen ihre Predigten nicht selbst, sondern verwenden sogenannte Lesepredigten. Außerdem erhielten in Düdelsheim zwei weitere Prädikanten nach erfolgreicher Kasualausbildung eine Urkunde überreicht: Sie dürfen nun auch trauen und beerdigen.
„Sie haben viel Zeit und Energie investiert, um diesen wichtigen Dienst im Auftrag der Kirche zu übernehmen“, sagte eine Pfarrerin Christa Schubert-Jung in ihrer Begrüßung. Neben Helmuth Korth, Ulrike Mey, Cornelia Hankel und Michael Neugber ist sie eine von fünf Pfarrerinnen und Pfarrern, welche die Ausbildung dieser Ehrenamtlichen über viele Monate hinweg begleitet haben.
Es sei eine grundlegende Errungenschaft der Reformation, dass kein Christ, keine Christin besser oder schlechter ist als der oder die andere, so Pröpstin Anke Spory in ihrer Predigt. Nach Martin Luther soll jeder Mensch die Bibel lesen und verstehen können, ist jeder Mensch nur Gott gegenüber verpflichtet und ist jeder Mensch durch die Taufe zum Zeugnis und Dienst in der Welt berufen.
Haupt- und Ehrenamtliche in der Verkündigung hätten also einen gemeinsamen Dienst. „Die Zugänge und Ausbildungen unterscheiden uns, das aber soll nichts Trennendes haben. Jesus Christus ist unser Fundament“, sagte die Pröpstin in Anlehnung an den Brief des Apostels Paulus an die Galater, in dem es um die Frage der Zugehörigkeit geht. Wer gehört zum Volk Gottes? Eine Frage, die nach Paulus „grundverkehrt“ sei, so Spory. „Man muss nicht erst werden wie die anderen, damit Gemeinschaft möglich ist. Wir allesamt sind eine Einheit in Christus.“ Christliche Freiheit zeige sich in der Fähigkeit zur Gemeinschaft.
Im Anschluss wurden beauftragt und gesegnet: Lektor Karly Schneider (Kirchengemeinde Büdingen) sowie die Prädikantinnen und Prädikanten Colin McLemore (Kirchengemeinde Ober-Widdersheim), Silke Möser (Kirchengemeinde Rinderbügen), Meike Preußer (Kirchengemeinde Düdelsheim), Norman Starck (Kirchengemeinde Bingenheim) und Ute Arendt-Söhngen (Kirchengemeinde Ortenberg). Die Kasualausbildung haben Peter Berthold und Michael Stock (beiden Kirchengemeinde Geiß-Nidda/Bad Salzhausen) abgeschlossen.
„Diese Vielfalt in der Verkündigung ist für mich immer wieder berührend“, sagte Dekanin Birgit Hamrich, die den nunmehr Beauftragten gemeinsam mit stellvertretendem Dekan Ulrich Bauersfeld ein besonders Geschenk überreichte: eine „Cup of Blessings“, eine Segenstasse, denn „sie sind in ihrem Dienst ein Segen“.
Blumen gab es für Christa Schubert-Jung, Helmuth Korth und Michael Neugber, die mit diesem Kurs ihre Tätigkeit in der Prädikantenausbildung beendet haben.
INFO
Die Ausbildung für den ehrenamtlichen Verkündigungsdienst ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil findet die Ausbildung für den Lektorendienst statt, im zweiten Teil die für den Prädikantendienst. Beides dauert jeweils circa ein Jahr. Die Kurse beinhalten ein Gemeindepraktikum, in dem das Erlernte praktisch eingeübt und umgesetzt wird. Die Ehrenamtlichen werden dabei von Pfarrerinnen und Pfarrern als Mentoren betreut und unterstützt. Nach einem mindestens dreijährigen Dienst als Prädikant oder Prädikantin ist eine weitere Ausbildung möglich, um auch die Kasualien Trauung und Beerdigung übernehmen zu können. (jub)
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