5. März 2025
Ein Blick in den Dorfladen Wallernhausen. © Esther Blaurock/Regionale Diakonie Oberhessen
Die Regionale Diakonie Oberhessen muss ihren Dorfladen in Wallernhausen abgeben; er rechnet sich seit langem nicht. Ob und wie der Laden bestehen bleibt, hängt auch von den Dorfbewohnern selbst ab. Die Zeit drängt: Bis zum 30. Juni dieses Jahres muss ein Konzept stehen. Hoffnung bringen ein Spezialist für Dorfläden und die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten. Durch Kooperation hat der Dorfladen die Chance, tragfähiger zu werden.
Das benachbarte Familienzentrum Wallernhausen bleibt unabhängig von den notwendigen Veränderungen des alten Dorfladens bestehen. Die Regionale Diakonie Oberhessen ist weiterhin bereit, einen Treffpunkt im Sozialraum zu unterstützen, auch mit finanziellen Mitteln.
Es ist schon lange ein Thema in Wallernhausen: Der Dorfladen, den die Regionale Diakonie (RD) Oberhessen seit über elf Jahren betreibt, ist wirtschaftlich in der jetzigen Form nicht mehr tragfähig. „Allein im Jahr 2024 haben wir rund 70.000 Euro an Kirchensteuermitteln in den Laden gegeben, das können wir einfach nicht mehr verantworten“, so Christoff Jung, Leiter der RD Oberhessen. „Bereits im letzten Jahr haben wir daher zusammen mit mehreren Akteuren versucht, den Laden in anderer Form und unter neuer Führung in eine neue Zeit zu bringen“, so Jung weiter. „Ob uns das gelingen wird, hängt maßgebend vom Dorf selbst ab.“
Zusammen mit der Wirtschaftsförderung des Wetteraukreises, der Stadt Nidda, der evangelischen Kirchengemeinde und den Akteuren in Wallernhausen, allen voran Ortsvorsteher Kai Könnecke, wird nun zügig nach neuen Lösungen gesucht. Dazu wurde ein Spezialist für Dorfläden gefunden, der bereits zielführende neue Ideen entwickelt hat. Eine Lösung könnte ein moderner Laden mit Rund-um-die-Uhr-Öffnung sein. Dann würde allerdings der Begegnungsort wegfallen.
Auch andere Modelle mit einem „digitalen“ Laden und einem Café wurden bereits angedacht. Ortspfarrerin Beate Henke unterstreicht die Wichtigkeit des Dorfladens als Teil der Dorfmitte und als Begegnungsort für alle Generationen: „Begegnungen, die hier stattfinden, bereichern das gesamte Dorfleben und stärken den sozialen Zusammenhalt. Wallernhausener Kinder, die im Laden ihre ersten selbstständigen Einkaufserfahrungen genießen, erhellen zum Beispiel alten Menschen den Tag, die hier die Möglichkeit nutzen, ihr Mittagessen in Gemeinschaft zu essen oder einfach nur ein Schwätzchen zu halten.“
Im nächsten Schritt werden die Bewohner von Wallernhausen nach ihren Interessen befragt. Bis zum 30. Juni soll mithilfe der Antworten das neue Konzept entwickelt und danach auch möglichst zeitnah umgesetzt werden.
„Die Regionale Diakonie Oberhessen ist weiterhin bereit, einen Treffpunkt im Sozialraum zu unterstützen, indem sie Kirchensteuermittel einbringt. Mehr als 10.000 Euro im Jahr gehen bei sinkenden Einnahmen leider nicht. Wir werden in den nächsten Jahren rund 200.000 Euro weniger an Mitteln für die Region Oberhessen zur Verfügung haben. Daher müssen wir die Haushaltsmittel gezielt einsetzen, um unser vielfältiges Beratungsangebot weiterführen zu können Mit dem nun eingeschlagenen Weg kann in Wallernhausen etwas Neues entstehen, dass Zukunft hat“, erklärt Christoff Jung.
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