Mit einem besonderen Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche „Zum Heiligen Geist“ in Nidda beging Pfarrerin Hanne Allmansberger jetzt ihr 25-jähriges Ordinationsjubiläum. Der Wochenspruch „All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch“ war das Leitmotiv der Feierstunde. In ihrer engagierten Predigt gelangte die Pfarrerin schließlich zum Fazit des Lesetextes aus dem Matthäusevangelium: „Euer Vater im Himmel weiß doch genau, was ihr alles braucht.“

Vorher hatte sie ihren Werdegang noch einmal skizziert und über die Schwierigkeiten berichtet, in den Beruf einzutreten, trotz des Pfarrermangels, der auch in den 1990er Jahren bereits offenbar wurde. Sie ließ Höhen und Tiefen, auch persönliche, nicht unerwähnt, nannte aber auch bestehende Probleme beim Namen, wie den Missbrauchsskandal in Kirchen, dessen vollständige Aufklärung sie erwartet, oder den Klimawandel. Hier forderte sie für Deutschland als einem der letzten Länder in Europa endlich ein Tempolimit auf Autobahnen, das aber nicht durchsetzbar sei, solange Politiker mit PS-starken Autos über die Autobahnen rasen wollten. Auch die steigende Radikalisierung sowie Formen der Gewalt verurteilte sie als nicht ins christliche Leben passend.

Pfarrerin Allmansberger beendete ihre Predigt mit demselben Gebet, mit dem sie ihre Antrittspredigt 1999 beendet hatte, ein Gebet, das sie in einem New Yorker Krankenhaus gefunden hatte, in dem Hoffnung und Trost durch Gott vor allem in der Krankheit zum Ausdruck kamen, aber auch Dankbarkeit, zumal Gott vor allem die ungesagten Gebete erhört und so den, der glaubt, besonders reich beschenkt.

Unterbrochen wurde die Predigt mit einer Komposition von Christina Merkel-Pavone - „Sorget nicht“ -, die der Kirchenchor von Olaf Thurau an der Gitarre begleitet, eindrucksvoll vortrug.  Überhaupt war der Gottesdienst musikalisch etwas Besonderes. Unter der Leitung von Kantorin Anja Krauße und unterstützt vom Kammerorchester „Musica Nidda“, sang der Kirchenchor von Dietrich Buxtehude die Kantate: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken“.

Der Kirchenvorstand dankte Pfarrerin Allmansberger für ihre Arbeit mit einem Blumenstrauß, begleitet von einem „Zuruf“ des stellvertretenden Vorsitzenden Martin Ritter: „Mach weiter wie bisher, aber auch weiter als bisher!“

Mit einem Sektempfang im Johannes-Pistorius-Haus klang der feierliche Spätnachmittag in fröhlicher Runde aus. (mtt)