27. Dezember 2024
Die Schatzkisten sind zurück im Dekanat. Welche Kostbarkeiten sich wohl darin befinden? Bei der Dekanatssynode am 25. Januar sollen aus jeder Schatzkiste drei Beispiele vorgestellt werden, die für die Vielfalt und das Gelingende von Kirche stehen.
Zur Erinnerung: Alle sieben Nachbarschaftsräume des Evangelischen Dekanats Büdinger Land haben bei der Frühjahrssynode im Februar eine Holztruhe bekommen mit der Aufforderung, übers Jahr darin das Bewährte, das Sinn und Gemeinschaft Stiftende, aber auch neue Ideen aus ihren Gemeinden zu sammeln.
Während einer kleinen stimmungsvollen Feier kurz vor Weihnachten im Hof des Margaretha-Pistorius-Hauses in Nidda, Sitz des Dekanats, nahmen Präses Rolf Hartmann, Dekanin Birgit Hamrich und Cornelia Gröb vom Dekanatssynodalvorstand nun sechs Schatzkisten entgegen. Eine fünfköpfige Kommission wird deren Inhalte sichten und jeweils drei Beispiele auswählen, die nicht nur bei der Synode im Januar, sondern auch im weiteren Verlauf des Jahres öffentlich vorgestellt werden sollen.
„Schätze müssen nicht immer aus Gold und Silber sein“, sagte Präses Hartmann bei der Übergabe. „Wir sind sehr gespannt, was wir in diesen Schatzkisten entdecken werden.“ Im Kerzenschein hatten sich Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Mitarbeitende des Dekanats bei Lebkuchen, Punsch und Glühwein um eine Feuerschale versammelt und tauschten sich über ihre Erfahrungen bei der „Schatzsuche“ aus. Karola Zühlke, Organistin, Synodale und Kirchenvorsteherin in Lißberg, begleitete das Singen von Weihnachtsliedern auf dem Akkordeon und forderte mit Melodien aus Schweden sogar zum Tanzen auf.
Zum Reichtum der Kirche gehören zweifelsohne die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich vielfältig für die Gemeinschaft und das kirchliche Leben engagieren. Ihrem Wirken soll mit den Schatzkisten Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die Kirche steckt mitten in großen Veränderungen. Nachdem sie Nachbarschaftsräume gebildet wurden, gehen zum 1. Januar die Verkündigungsteams an den Start. Auch der Gebäudebestand wird überprüft: Welche Gebäude werden auch künftig gebraucht, welche gibt man auf, um Kosten zu sparen?
In dieser herausfordernden Situation tue es gut, sich auf das Bestehende und Funktionierende zu besinnen, so Hartmann, und sich bewusst zu machen, was Kirche auch unter sich verändernden Vorzeichen zu leisten imstande sei. Denn bei allen Strukturfragen gerate die Auseinandersetzung mit den Inhalten schnell ins Hintertreffen. Die Schatzkisten seien als Mutmacher zu verstehen. Es lohne sich, den Blick nach vorne zu richten.
Dass diese Idee durchaus auf fruchtbaren Boden gefallen ist, wurde mehrfach bestätigt. „Uns war überhaupt nicht klar, wie viele tolle Dinge es in unserem Nachbarschaftsraum gibt“, sagte beispielsweise Pfarrerin Tanja Langer aus Eckartshausen, Nachbarschaftsraum Evangelische Kirchen am Limes.
Wiltrud Ritter vom Kirchenvorstand Nidda (Nachbarschaftsraum Niddaer Land) dankte ausdrücklich für die Schatzkiste, die „unseren Blick auf andere Themen gelenkt“ und einen guten Austausch über Inhalte überhaupt erst angestoßen habe.
Für die Schwickartshausener und Lißberger Pfarrerin Regine Jünger (Nachbarschaftsraum Rund um Konradsdorf) steht die Schatzkiste für das Zusammenwachsen der Gemeinden. „Wir haben Freude aneinander gefunden“, sagte sie. Es sei „ein großer Schatz, dass wir über unsere Kirchtürme hinausgeblickt haben. Wir haben schon vieles ausprobiert, viel miteinander erlebt und zusammen gefeiert“. Die Fusion zu einer Kirchengemeinde zum 1. Januar 2026 sei nur eine logische Konsequenz, so Jünger.
Aufmerksame Zuhörer bei diesem Zusammentreffen waren Caroline Fürstin zu Stolberg-Roßla, Büdingens Erste Stadträtin Katja Euler,
Pascal Roos vom Lumos Kino Nidda und Andreas Pohl (er vertrat seine kurzfristig verhinderte Frau Christine Pohl, Vorsitzende des Gederner Carneval Clubs), die gemeinsam mit dem ebenfalls
verhinderten Altenstädter Bürgermeister Dominic Imhof die Kommission bilden, die nun die Inhalte der Schatzkisten sichten und jeweils drei Beispiele auswählen wird. (jub)
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