28. Februar 2025
Am 7. März feiern Christinnen und Christen in über 150 Ländern Weltgebetstag. Wie jedes Jahr finden die ökumenischen Gottesdienste als weltweite Gebetskette am ersten Freitag im März statt. 2025 richtet sich der Blick auf die Cookinseln im Südpazifik, ein fernes Tropenparadies mit vielen Facetten. Unter dem Motto „wunderbar geschaffen!“ haben Frauen verschiedener Kirchen und Konfessionen von dort die Liturgie verfasst.
Egal woher man sich nähert, von Europa aus sind die Cookinseln immer auf der anderen Seite der Erdkugel und elf Stunden hinter unserer Zeit. Ein tropischer Inselstaat mit 15 kleinen Inseln und nur 15.000 Menschen, die größtenteils zur indigenen Bevölkerung der Maori gehören. Etwa 100.000 sind ins benachbarte Neuseeland oder nach Australien übergesiedelt, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wichtigster Wirtschaftszweig der Cookinseln ist der Tourismus, gefolgt von Landwirtschaft und der Zucht der berühmten schwarzen Perlen, die in Austernmuscheln wachsen.
„wunderbar geschaffen!“ lautet das Motto der Weltgebetstags-Liturgie, das kirchliche Frauen der mehrheitlich christlichen Cookinseln für 2025 mit Leben gefüllt haben. Es stammt aus dem biblischen Psalm 139 und lädt zum Dank für das Geschenk des Lebens und eine wunderbare Schöpfung ein, die die Inseln prägt. Das Bildmotiv dazu wurde von den einheimischen Künstlerinnen Tarani Napa und Tevairangi Napa (Mutter und Tochter) geschaffen und illustriert farbenprächtig das traditionelle Leben der Cook-Insulanerinnen mit Strand und Palmen, Blumen im Haar und Handarbeiten.
Ein abgelegenes Tropenparadies im Südpazifik, das ist die eine Seite der Cookinseln. Behutsam deutet die ins Deutsche übertragene WGT-Liturgie mit ihren Liedern, Gebeten und Geschichten aber auch Schattenseiten an: die Unterdrückung der Maori-Kultur während der britischen Kolonialzeit etwa oder den Exodus qualifizierter junger Leute heute. In dem vom Weltgebetstag Deutschland erarbeiteten zusätzlichen Material werden in Reportagen und Interviews außerdem gesellschaftliche Probleme wie die oft tabuisierte häusliche Gewalt, versteckte Armut, Alkoholismus oder Übergewicht beschrieben. Dazu hat eine Journalistin im Auftrag des WGT vor Ort recherchiert. Sie berichtet auch von der Bedrohung des Inselstaates durch den Klimawandel, von Umweltinitiativen und dem umstrittenen Tiefseebergbau, der wertvolle Manganknollen am Meeresboden fördern soll.
Der Weltgebetstag (WGT) mit Büro in New York ist die größte ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen weltweit und wird jedes Jahr von einem anderen Land vorbereitet, 2024 war es Palästina, 2026 wird es Nigeria sein. Sie hat international eine knapp 100-jährige Geschichte und wird in über 150 Ländern gefeiert – jeweils am 1. Freitag im März. Allein in Deutschland nehmen jährlich rund 800.000 Menschen an den Gottesdiensten teil. Teilnehmende kommen aus römisch-katholischen, evangelischen oder freikirchlichen Gemeinden wie Mennoniten, Herrnhuter Brüdergemeine, Baptisten und Methodisten, oder sie gehören zur alt-katholischen, der orthodoxen Kirche und der Heilsarmee.
Die Grundlage des WGT lautet „informiert beten und betend handeln“. Deshalb fördert der deutsche Weltgebetstag zurzeit über 100 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten, um die Lebenssituation und Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen zu verbessern. Diese Projekte und die Arbeit des deutschen Komitees finanzieren sich durch Spenden und die Kollekten der WGT-Gottesdienste. Sie werden in Kirchen oder Gemeindehäusern gefeiert, in Senioren- und Pflegeinrichtungen, im Freien oder auch online.
Mehr Informationen: www.weltgebetstag.de
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