Alles im Leben muss mit Energie versorgt werden, damit es funktioniert. Sei es das Handy, der Laptop, die Kaffeemaschine, das Auto oder auch unser eigener Körper. Alles braucht irgendeine Form von „Energiequelle“, damit die Funktionen erhalten bleiben, damit alles reibungslos läuft.

Aber anders als beim Handy oder beim Auto brauchen wir Menschen mehr als nur eine Energiequelle, damit wir gut durchs Leben kommen. Wenn die Zeiten rau sind und wir uns niedergeschlagen oder zermürbt fühlen, dann reicht es uns nicht ein belegtes Brötchen zu essen, um unseren „Tank“ wieder aufzuladen.

Nein, wir brauchen eine weitere Energiequelle. Eine „Kraftquelle“, die uns mit Antrieb, mit emotionaler Energie versorgt, wenn das Leben wieder nur Steine in den Weg legt.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden unserer Region haben sich zu diesem Thema Gedanken gemacht und kamen auf viele Kraftquellen, die ihnen immer weiterhelfen, wenn das Energielevel wieder unten ist. Neben Familie und Freunde war auch die Taufe eine solche Kraftquelle, die uns immer wieder antreiben kann. Und nicht nur uns!

An Pfingsten haben die Jüngerinnen und Jünger nach der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus das gemacht, was viele in Krisensituationen machen: Sie haben dicht gemacht. Sich in einem Haus verbarrikadiert und gebetet. Gebetet, dass die Schergen des Hohen Rates nicht auf mehr Blut aus sind. Gebetet, dass nicht noch ihr Blut fließen muss, damit die Meute endlich Ruhe gibt. Vieles wird ihnen durch die Köpfe gegangen sein.

Sie brauchten neue Energie. Eine Kraftquelle der besonderen Art!

Deshalb kam Gott mit Feuerzungen über sie her und entzündete die Flamme neu, die Jesus schon bei ihnen hinterlassen hatte. Gott ließ altes Feuer neu entfachen und füllte ihre Kraftquellen bis zum Anschlag, sodass ihnen nichts anderes übrigblieb, als nach draußen zu gehen und von Jesus zu predigen, in jeder Sprache der Welt.

Daher taufen wir im Namen dieses Gottes, feiern an Pfingsten Jubelkonfirmationen, Tauferinnerungen und vieles mehr. Weil es guttut, im Trubel des Alltags sich der Kraftquelle zu erinnern, die uns heute und schon die Jüngerinnen und Jünger damals beschenkt und belebt hat. Weil Gott in der Taufe durch den Heiligen Geist versprochen hat, unser „Feuer“ immer am Leben zu erhalten. Uns versprochen hat, dass, egal wie ruckelig die Straße auch sein möge, Gott mit ruhiger Hand und Karte auf dem Beifahrersitz darauf achtet, dass wir uns nicht verfahren.

Und er hat uns versprochen, dass für uns immer eine „Zapfsäule“ frei ist, wenn wir wieder auftanken müssen. Denn so steht es ja auch am Ende des Taufbefehls in Matthäus 28:

„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“

Entdecken auch Sie an Pfingsten Ihre Kraftquellen neu und schöpfen Sie Wasser für Ihren Weg. Und keine Sorge: Gott füllt Ihre Quelle immer wieder auf! Denn das hat er jedem von uns versprochen.

Leroy Pfannkuchen ist Pfarrer der Kirchengemeinden Blofeld, Dauernheim und Ranstadt