Staunen, singen, beten – und ein Regenbogen

veröffentlicht 15.09.2025, Kirche im Evangelischen Dekanat Büdinger Land

„Gott, du hilfst Menschen und Tieren“ – unter diesem Psalmwort stand der Schöpfungstag, den christliche Kirchen in Deutschland traditionell am ersten Septemberwochenende feiern.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Wetterau-Ost lud zu einem ökumenischen Gottesdienst an der Leohütte im Wildpark Büdingen ein. Rund 80 Menschen folgten der Einladung des Evangelischen Dekanats Büdinger Land, der katholischen Pfarrei St. Christophorus vor dem Vogelsberg, der Evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde Büdingen, der Herrnhuter Brüdergemeine auf dem Herrnhaag und der Biblischen Gemeinde Büdingen. Letztere brachte eine große Gruppe ihrer Pfadfinder, die „Royal Rangers“, mit. 


Der Wildpark als Veranstaltungsort war bewusst gewählt: Mit seinen Tieren veranschaulichte er das Motto des Tages. Zu Beginn des gemeinsamen Weges zur Hütte erhielten die Besucher – vor allem die Kinder – kleine Kärtchen mit Tiermotiven. Jedes Motiv gab es doppelt, sodass die „Tiere“ paarweise wie in der Arche Noah den Weg zurücklegten. 


Das Wetter fügte sich in die biblische Erzählung: Ein sintflutartiger Regen prasselte nieder, als Pastor Michael Mierich von der Biblischen Gemeinde Büdingen die Gäste begrüßte und Pfarrer Alexander Starck (Evangelische Kirchengemeinde Nidda) das erste Lied anstimmte. Doch die meisten ließen sich nicht abschrecken und wurden mit einem doppelten Regenbogen belohnt. 


An der Leohütte angekommen, hatten die „Royal Rangers“ bereits Stockbrot und Waffeln vorbereitet. Elisabeth Engler-Starck, Ökumene-Referentin im Evangelischen Dekanat Büdinger Land, erklärte zu Beginn des Gottesdienstes, warum der Schöpfungstag ökumenisch gefeiert wird: Alle Christen, unabhängig von ihrer Konfession, sehen sich als Geschöpfe Gottes mit dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. 


Die Zusammenarbeit der Konfessionen zeigte sich auch im Gottesdienst: Friedegard Enders von der Herrnhuter Brüdergemeine und Barbara Unger aus der katholischen Pfarrei beteten gemeinsam mit den Besuchern Psalm 36, das Motto des Tages. Henoch Leinberger, Pastor der Biblischen Gemeinde, formulierte ein Antwortgebet. 


In ihrer Predigt warnte Pastorin Angelika Grob von der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde vor der Bedrohung der Schöpfung: „Uns steht das Wasser bis zum Hals! “ Doch sie erinnerte auch an Gottes Schutz in der Arche und das Versprechen des Regenbogens, der am Ende der Sintflut-Geschichte steht – und passend den Weg zum Gottesdienst begleitete. 


Franz von Assisi, bekannt für seinen weiten Blick auf die Schöpfung, fand ebenfalls Erwähnung. Pfarrer Zbigniew Wojcik (katholische Pfarrei St. Christophorus) schloss den Gottesdienst mit einem Gebet, das an Texte des Heiligen angelehnt war. Gemeinsam mit Veronika Heinrich und Ulrike Abdul Nour dankte er Gott für „Bruder Sonne“, „Schwester Mond“ und „Mutter Erde“. 

Den Schlusssegen sprach Pastor Michael Mierich. Musikalisch begleiteten Anne Leinberger (Biblische Gemeinde) und Alexander Starck den Gesang.